Sali zämme
Die unwahrscheinlich wuchsfreudigen Zucchettipflanzen neigen ihrem Ende zu und zeigen ihr „Gerüst“: Ein Gemälde, finde ich.
Umso grüner die Tasche:
Nebst Chinakohl gibt es diese Woche auch zum 1. Mal wieder die schönen lilaweissen Herbstrüben/Mairüben.
In Frankreich sind sie als «navets» bekannt und ein beliebtes Gemüse in Eintöpfen. Hierzulande führen sie eher ein Schattendasein. Viele Leute kennen sie nicht, viele mögen sie nicht.
Auch ich liebte sie lange Zeit nicht gerade. Doch als ich mich mit ihnen befasste, wuchs meine Freude und eigentlich finde ich sie nun so richtig super! Darum versuche ich nun, sie Euch schmackhaft zu machen. Mairüben gehören zur Familie der Kreuzblütler, wie auch Radiesli, Rettich, Kresse, Rucola und alle Kohlsorten. Sie sind unkompliziert im Anbau und sehr frohwüchsig, sei es im April/Mai oder auch im Herbst. Im Mai sind wir sehr dankbar um diese einfache Kultur, die unsere Frühlingstasche bereichert, jetzt im Herbst sorgt sie für etwas Abwechslung.
Herbstrüben können nur kurz gelagert werden, sie sollten frisch gegessen werden.
Der Geschmack junger Rüben erinnert an Radiesli, sie sind aber milder im Geschmack. Sie können roh (wie Radiesli) oder gekocht (milder) gegessen werden. Geschält (milder) oder ungeschält.
Hier ein paar Zubereitungsvorschläge:
Gewaschen, geschält und zerteilt werden die Herbstrüben meist gekocht und anschliessend püriert oder in Butter, Zucker und etwas Salz glasiert. Pürierte Rüben lassen sich auch zum Binden von Gemüsecrèmesuppen verwenden. Als Gemüsesalat schmecken sie ebenfalls vorzüglich: Dazu die Rüben in Scheiben schneiden und zusammen mit gescheibelten Rüebli kurz weichdämpfen. Dann in einer Weinessig-Olivenöl-Salatsauce mit fein geschnittenen Zwiebeln eine halbe Stunde ziehen lassen und lauwarm servieren.
Am Ende meines Arbeitstages habe ich eine schöne Entdeckung gemacht:
Unter einem Zwetschgenbaum lagen sehr viele heruntergefallene Zwetschgen und mindestens 5 Schmetterlinge flatterten emsig herum: Es waren Admirale. Dieser Edelfalter heisst auf lateinisch „Vanessa atalanta“ und ist ursprünglich eine südeuropäische Art, die als Wanderfalter Jahr für Jahr im Frühjahr nach Norden die Alpen überflog, dann in Mitteleuropa eine neue Generation zur Welt brachte, um dann im Herbst zur Überwinterung wieder zurück in den Süden zu ziehen. Für die 2000 bis 3000 Kilometer lange Strecke von Nordafrika oder Südeuropa bis zu uns brauchten die Falter etwa zwei Wochen.
Nur ausnahmsweise überwinterten einzelne Falter auch bei uns. Inzwischen ist das aber zur Regel geworden. Es hat sich eine eigenständige mitteleuropäische Population gebildet, Einflüge aus dem Mittelmeerraum gibt es kaum noch. Aber auch die Mitteleuropa-Admirale sind Wanderfalter, von denen manche im Laufe des Sommers bis nach Skandinavien ziehen. Im Herbst fliegen sie nach Süden, allerdings nicht mehr über die Alpen, sondern zum Beispiel an den Oberrhein, und überwintern dort.
Herzlich, und vorfreudig auf Samstag, Seraina
andrea meint
Danke – wir-gefühl und mega!