Hoi zäme
Ich begann meine Arbeit am Mittwoch früh in Gummistiefeln und Regenkleidern und Jula und ich unterhielten uns über den merkwürdigen Sommer. Wenige Stunden später war alles ganz normal, T-shirt, kurze Hose, Sonnencrème und die Hoffnung auf etwas Schattenarbeit. Eigentlich mag ich das Wetter dieses Sommers total gerne: es schlaucht mich bedeutend weniger (körperlich und emotional), da es immer mal wieder regnet und kühler ist. Insofern ein guter Sommer.
Den Schnecken gefällt er auch. Aus ein paar Auberginen schaute ein Schneckenfudi raus, was ich recht lustig fand. Ich wollte diese Schnecken nicht herausziehen, sondern schüttelte sie raus…Diese Woche bekamen die Depots Liestal und Basel eine Aubergine.
Und da wir Rüebli vereinzelt haben und diese verhältnismässig schon recht gross waren, haben wir für die restlichen Depots kleine Rüeblibunde gemacht. Falls ihr euch also gewundert habt über die teilweise kleinen zarten Rüebli, wisst ihr nun warum. Rüebli werden direkt in den Boden gesät (und nicht in Töpfen angezogen). Diese Saat ist vorzugsweise genug dicht zu machen, falls nicht alle Samen keimen oder/und viele Keimlinge von Getier gefressen würde. Wenn dann aber beides nicht der Fall ist, stehen mehr als genug Keimlinge da und buhlen um Platz, Licht und Nährstoffe. Wenn man eine anständige Ernte möchte, muss man die Saat vereinzeln oder ausdünnen, so dass sich jede Pflanze kräftig entwickeln kann und bei den Rüebli eine dicke Wurzel heranwachsen kann.
Gestern haben wir alle Zwiebeln geerntet. Zwiebeln zeigen mit umgeknickten, gelblich werdenden Blättern an, wenn sie reif sind und ins Lager genommen werden können. Sie liegen dann sozusagen auf dem Boden. Bei guter Witterung können sie ein paar Tage auf dem Beet ausgelegt antrocknen (analog dem Knoblauch vor wenigen Wochen), ansonsten nimmt man sie rein an einen trockenen, gut durchlüfteten Ort. Sie werden einlagig in Kisten gelegt, mit ihren umgeknickten Blättern, und machen während der Trocknung einen „Wundverschluss“ beim Übergang von der Zwiebel zu den Blättern. Gelingt das nicht (bei nasskalter Witterung) schimmeln oder faulen sie gerne und die Fäulnis kann in die Zwiebel eindringen. Danach sollten sie weiterhin trocken und dann auch dunkel gelagert werden.
Die Zwiebeln in eurem Korb sind für den Frischverzehr gedacht, sie sind nur ein paar wenige Wochen lagerfähig (kein Wundverschluss, wir haben die Blätter abgerissen).
Die rote Sorte misslang leider etwas, rund die Hälfte der Pflanzen stängelte und betörte uns mit ihrer schönen Blüte. Essbar sind diese Zwiebeln nicht mehr, sie sind zäh.
So grün scheinen die Beete, da sie hoffnungslos in Unkraut ertrunken sind. Geschadet hat es den Zwiebeln nicht…
Alles Liebe und bis bald
Eure Bloggerin
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