Gugguseli*
Wir stecken in einer windigen und nassen Woche, Matschschuhe gehören nun zum Alltag.
Unser Garten in herbstlicher Pracht:
Auf dem Bild sieht man die wehenden Kulturschutznetze, die wir tagsüber manchmal entfernen. So können die Wintersalatköpfe es sich etwas um den Kopf blasen lassen und der Boden ist offen, was die Mäuse nicht so mögen. Denn wir haben Bedrohung von oben und unten… Rehe und Mäuse.
Das wird auch im heute erschienenen ObZ-Artikel erwähnt. Das Erntedankfest letzten Samstag war toll. Mit etwa 40 Körben war das Fest mit rund 40 Menschen sehr gut besucht, was uns ungemein gefreut hat. Der runde Tisch mit der Naturärztin Carol, dem Betriebsgruppenmitglied Navrina und der Solimatt-Initiantin Marianne war bereichernd und bestärkend. Die Stimmung unter den Leuten im Vorfeld und Anschluss toll und wir kamen beim Suppe essen sogar in den Genuss von Live-Musik. Danke an alle Beteiligten!
Vergangenen Montag morgen war das Feld noch einigermassen trocken und das haben wir genutzt. Wir haben ein Beet Lagerrüebli geerntet, ins Lager gebracht und unseren überwinternden Knoblauch gesetzt.
Auch wenn das Wetter meist grau war, war doch diese Arbeit schön farbig. Und danach hatten wir alle grosse Lust Rüebli zum Zmittag zu essen: Marianne hat eine feine Gemüsepfanne gezaubert mit grob geraffleten Rüebli, fein geschnittenem Lauch, Ingwer und Kurkuma. Dazu ein herrliches Hördöpfelmudipflundi (den meisten wohl eher bekannt als Kartoffelstock).
Auch der Korb von heute ist wieder prachtvoll farbig geworden. Die rotschaligen Kartoffeln sind von der Sorte Laura und eignen sich gut für oben genanntes Mudipflundi. Sie sind eher festkochend, aber doch sehr crèmig.
Die Radiesli sind zum Teil von kleinen Schneckli angeknabbert oder vom vielen Wasser aufgeplatzt. Wir haben versucht, nur die schönsten Knollen in die Bünde zu packen. Die „schönsten“ heisst in diesem Fall all jene, die trotz Rüstarbeit noch genug hergeben. Wenn wir nur tadellose Radiesli hätten geben wollen, hätte es niemals genug Bünde gegeben. So war also die Frage „Radiesli oder keine Radiesli“ und da war die Antwort doch schnell klar.
Farbiger Krautstiel ist nicht winterhart, er friert ab bei Kälte. Bevor das passiert, essen wir ihn. Die Ernte war ein traumhaftes Farberlebnis, das ich euch nicht vorenthalten möchte:
Ich bin auch laufend sehr entzückt ab den ausladenden Federkohlpalmen und spüre grosse Vorfreude, wenn ich ihn anschaue. Wohl auch deshalb ist er sehr prominent auf diesem Bild.
Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit. Es hat noch letzte Grüsse vom Sommer und das neue Herbst-/Wintergemüse taucht auf. Ich liebe die Kombinationen, die dann möglich sind.
So bieten sich diese Woche zum Beispiel ein Kürbis-Tomaten-Risotto oder eine Kürbis-Tomaten-Suppe an:
Und wenn du mal Lust auf Radiesli anders hast, probier mal das da:
Radiesli im Backofen
Die Blätter von den Radiesli abschneiden und beiseitestellen.
Die Radiesli mit 2 EL Sonnenblumenöl, der Dukkah-Gewürzmischung (oder Garam Masala oder andere getrocknete Kräuter) und dem Salz mischen, auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen und in der Mitte des Ofens etwa 20 Minuten rösten.
Die Hälfte vom Radiesligrün fein schneiden und mit dem Sonnenblumenöl mischen.
150 g Frischkäse und 100 g Quark mischen, mit Salz und Pfeffer würzen und die Radiesli darauf anrichten!
Dazu selbstgebackenes Brot…
Alles Liebe euch, mummelt euch schön ein und zündet eine Kerze an.
Seraina
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